Berufsunfähigkeitsversicherung: Deshalb lohnt der Schutz der eigenen Arbeitskraft

Über die eigene Erwerbsfähigkeit machen sich viele Menschen nur wenig Gedanken. Dabei zeigen statistische Auswertungen, dass circa jeder vierte Erwerbstätige in Deutschland noch vor Erreichen des gesetzlichen Rentenalters aus dem Arbeitsleben ausscheidet. Die finanziellen Folgen sind häufig verheerend und führen direkt in die Altersarmut.

Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist heutzutage jedem Erwerbstätigen dringend zu empfehlen. Der Rat von unabhängigen Experten empfiehlt sich hierbei, da das Versicherungsprodukt im Vergleich zu anderen Sparten komplex ist und eine individuelle Zusammenstellung des idealen Tarifs notwendig macht.

 

Absicherung der Erwerbsfähigkeit wichtiger denn je

 

Über eine schwere Krankheit oder einen Unfall mit weitreichenden Folgen machen sich die wenigsten Menschen in jungen Jahren Gedanken. Trotzdem sind genau dies Gründe, weshalb sie temporär oder dauerhaft nicht mehr am Arbeitsleben teilnehmen können. Längst ist hierbei die Vorstellung überholt, dass es vor allem körperlich hart arbeitende Menschen sind, die den Schutz einer Berufsunfähigkeitsversicherung benötigen.

Der Anteil an psychischen Erkrankungen, die zu einer Berufsunfähigkeit (BU) führen, ist über die letzten Jahre stetig gestiegen. Schwere Depressionen oder ein Burnout sorgen nicht immer für ein komplettes Ausscheiden aus dem Arbeitsleben, hinterlassen jedoch über Monate und Jahre hinweg gesundheitlich und finanziell ihre Spuren. Hier ist es wertvoll, sich auf eine finanzielle Ersatzleistung in Form einer BU-Rente verlassen zu können.

 

Realistische Kalkulation der BU-Rente wichtig

 

Der Abschluss eines BU-Schutzes empfiehlt sich bereits in jungen Jahren, oft sogar noch vor Eintritt ins reguläre Berufsleben. Die Beiträge fallen in dieser Lebensphase noch sehr gering aus und können bei Bedarf in späteren Jahren angepasst werden. Kann ein junger Mensch aus gesundheitlichen Gründen gar nicht erst am Erwerbsleben teilnehmen, ist die frühzeitig abgeschlossene Rente überlebenswichtig.

In jedem Lebensalter ist zu schauen, was eine realistische Rentenhöhe darstellt. Staatliche Leistungen gibt es nur im Rahmen einer Erwerbsminderungsrente, die jedoch kaum zum Überleben ausreicht. Liegt die Erwerbsfähigkeit bei höchstens drei Stunden täglich, darf mit einer Ersatzleistung von circa einem Drittel des letzten Gehaltes gerechnet werden. Wird eine Erwerbsfähigkeit von mehr als sechs Stunden festgestellt, zahlt der Staat gar keine Ersatzleistung. Und dies unabhängig von Ihren tatsächlichen Beschwerden und der Lage des Arbeitsmarktes.

Da somit keine oder nur sehr geringe Ansprüche auf gesetzliche Leistungen bestehen, sollte die BU-Rente entsprechend umfassend gestaltet werden. Ein Betrag von 80 bis 100 Prozent des aktuellen Nettoeinkommens ist als Versicherungssumme ratsam, um die Lebenskosten weiterhin zu decken. Durch die schleichende Preissteigerung und Ausgaben durch Medikamente und mehr sollte sogar etwas höher angesetzt werden.

 

Die BU-Versicherung als komplexes Produkt

 

Beim Abschluss einer BU-Versicherung haben Interessenten eine Fülle von Fragen zu beantworten. Der Beitrag wird anhand vieler Faktoren kalkulieren, wobei Alter und gewünschte Rentenhöhe zwei von vielen sind. Gerade die ehrliche Beantwortung der Gesundheitsfragen ist wichtig, mit der eine Versicherung das persönliche Risiko des frühzeitigen Ausscheidens aus dem Arbeitsleben ermittelt.

Die Beantwortung der Gesundheitsfragen zusammen mit einem unabhängigen Experten ist ratsam. Bei manchen Fragen wissen Laien oft nicht, was genau die Versicherung meint. Wer hier die vermeintlich richtige Antwort gibt, sollte seine Unwissenheit nicht später durch ausbleibende Leistungen bezahlen.

 

Wichtige Tipps rund um den Vertragsabschluss

 

1. Risikovoranfrage

Die Versicherungen in Deutschland sind untereinander vernetzt. Aus diesem Grund sollten Sie nicht zeitgleich bei fünf Gesellschaften anfragen. Diese erfahren jeweils hiervon und könnten den Schluss ziehen, dass Sie von den anderen vier Versicherern abgelehnt wurden. Die sogenannte Risikovoranfrage sollte deshalb immer anonym erfolgen.

2. Verweisungen

Vermeiden Sie BU-Veträge, in denen sich die abstrakte oder konkrete Verweisung finden lässt. Mit dieser Regelung kann Ihnen die Versicherung die zugesagte Leistung verweigern, falls Ihre Erwerbstätigkeit weiterhin für eine andere Form der Teilnahme am Arbeitsleben ausreicht. Die abstrakte Verweisung stellt eine extreme Benachteiligung dar, auch die konkrete Verweisung auf speziell benannte Berufe ist kaum mehr zeitgemäß.

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